
Wismar – Altstadtflair mit Holperpflaster
Kleine Stadt mit ganz viel Glück
Wismar – kleine Stadt ganz groß, so habe ich sie für mich entdeckt. Diese Stadt hatte leider einige Jahre lang die Wende verschlafen und ist dann mit neuem Flair erwacht. Sie hat eine besondere Anziehung, Glücksschweinchen, sehr viel Historisches und eine Menge Holperpflaster.
Hafen
Wir starten unsere Wismar-Rundtour zu Fuß im stimmungsvollen alten Hafen. Wie in jedem guten Hafen findest Du auch hier einige Ausflugsschiffe, z.B. auf die wunderschöne kleine Insel Poel.

Wismar gehörte von 1648 – 1803 zum schwedischen Königreich. Heute erinnern die hölzernen „Schwedenköpfe“ vor dem Baumhaus im Alten Hafen an diese Schwedenherrschaft. Es sollen originalgetreue Kopien der Köpfe aus dem 17. Jahrhundert sein und ich finde sie sehen irgendwie lustig aus. In diesem barocken Hafengebäude befindet sich auch ein Museum.

Den Ohlerich-Speicher ganz in der Nähe der Hafenspitze kann man letztendlich nicht übersehen, es ist fast schon ein Wahrzeichen. Erbaut wurde der Getreidespeicher in den 1930er Jahren. Für mich wurde hier denkmalgeschützte Architektur und moderner maritimer Lifestyle wunderbar kombiniert. Im Erdgeschoss befindet sich das Restaurant Rialto, gehobene Küche in einem besonderen Ambiente.

Im ganzen Speicher befinden sich Ferienwohnungen. Schau mal auf meinen Blogbeitrag Hafenlodge – eine stilvolle Ferienwohnung vorbei. Da stelle ich Dir die Ferienwohnung von Mario Graff im Detail vor. Es lohnt sich auf jeden Fall über eine Übernachtung in diesem Hafen nachzudenken, da es hier doch so einiges zu entdecken gibt.

Ein Museum zum direkten erkunden findest auf dem alten Segelschiff Poeler Kogge „Wissemara“. Mehr maritime Atmosphäre geht nicht. Du kannst das ganze Schiff begehen und besichtigen. Prima für viele wunderschöne Fotos.



Wenn Du Glück hast, kannst Du live und hautnah die Einfahrt eines Kreuzfahrtschiffs beobachten. Bei uns war es die ASTOR und in ein paar Minuten waren so viele Menschen im Hafen. Ja, Kreuzfahrtschiffe ziehen doch immer wieder viele Menschen an. Das kann ich nur bestätigen.

Alles in allem ist es ein geschäftiges Hafenviertel mit 3 Fischerbooten, wo Du lecker Fischbrötchen essen kannst.


Wassertor
Im Jahr 1450 wurde dieses Wassertor erbaut, das letzte von 5 Toren der ehemaligen Stadtmauer. Eine Erinnerungstafel zeigt an, dass dies auch ein Drehort von Stummfilm „Nosferatu“ war. An diesem Wassertor und an noch weiteren Drehorten um 1921 wurde dieser Film gedreht. Nosferatu ist nicht nur der erste Vampir-Film, sondern gilt auch als der Horrorfilm schlechthin. Ich habe mir natürlich nach unserem Wismartrip den Film angesehen, ob ich das Wassertor wiedererkenne….ja ich habe es gefunden.


Kirche
Auf dem Weg zum Marktplatz machen wir einen Abstecher zur St. Georgenkirche. Es ist die größte der Stadtkirchen von Wismar. In den 35 Meter hohen Turm kommst Du hier bequem mit einem Fahrstuhl. Es ist doch immer wieder schön, wenn man gleich am Anfang einer Stadterkundung einen Ausblick von oben haben kann.


Ich war schon etwas überrascht, dass die St. Georgenkirche im Innenraum leer ist. Das hat mich irgendwie beeindruckt. Wir standen dort so mitten in der Kirche und ich kam mir so winzig vor. Der Innenraum der Kirche wird oft für Konzerte und Ausstellungen genutzt.

Karstadt Haus
1881 gründete Rudolph Karstadt (Werbung), damals noch unter dem Namen „Tuch-, Manufactur- und Confectionsgeschäft Karstadt“, seine Firma und eröffnete seine erste Filiale in der viergeschossigen Jugendstilvilla hier in Wismar. Gleich am Eingang findet man die Hinweistafel dazu. Die Inneneinrichtung ist leider auch schon etwas „antiquar“. Heute ist diese Filiale die kleinste des Unternehmens Karstadt.


Marktplatz mit Altstadtflair
Der quadratische Marktplatz gehört zu den größten in Deutschland und ist der größte in Norddeutschland. Ringsherum befinden sich alte Giebelhäuser (Schwedenhäuser). Besonders schön fand ich das „Holperpflaster“, diese alten Pflastersteine sind hier schon sehr speziell. Selbst mit flachen Schuhen hatte ich so meine Probleme…..Altstadtflair.

Sofort fällt mir der Eyecatcher in der Mitte des Marktplatzes auf: die Wismarer Wasserkunst ist ein alter Brunnen mitten auf dem Marktplatz. Dieser Brunnen versorgte früher die ganze Stadt mit Trinkwasser. Auf der Spitze ist ein Wetterhahn.


Nimm Dir die Zeit und setz Dich in eines der netten Cafés rund um den Marktplatz. Herrlich, das Treiben zu beobachten und wenn Du Glück hast, ist auch noch Markttag.
Hanse Sektkellerei
Die nördlichste Sektkellerei Deutschlands befindet sich im „alten Gewölbe“ der Hanse Sektkellerei (Werbung). Hier reifen exklusive Sekte und besondere Weine. Erst kommst Du in einen kleinen Verkaufsraum. Hier gibt es eine Menge Geschenkideen zum Mitnehmen. Wenn nicht gerade eine Führung stattfindet, der Du Dich anschließen kannst, kannst Du Dir auch allein die Sektkellerei ansehen. Hätten wir mehr Zeit gehabt, hätten wir gern auch an einer Verkostung teilgenommen.





SOKO Wismar
Ich hatte ja oben schon geschrieben, dass man bereits 1921 erkannt hatte, dass Wismar perfekte Kulissen für den Film zu bieten hat. Zur heutigen Zeit wird die Norddeutsche Vorabendserie des ZDF „Soko Wismar“ (Werbung) hier gedreht. Die Dreharbeiten finden zur Hälfte in Wismar und Umgebung statt. Meist in den Hafenanlagen.


Auch die Altstadt wird zunehmend als Kulisse genutzt und dann wird ein Restaurant mal eben umbenannt, wie Du hier sehen kannst. Normalerweise heißt dieses Lokal Steaks & More.

Und dies ist in der Fernsehserie die Einfahrt zur Polizeiwache. Im Original ist es zu Zufahrt zur Kirche Heiligen Geist.

Café alte Löwenapotheke
Auf dem Weg in die Altstadt bewundern wir die vielen kleinen wunderschönen Häuser, also Augen auf beim Bummeln. Die Schwedenzeit (200 Jahre) hinterließen einen starken Einfluss auf Architektur und Stil dieser Hansestadt. Wismars Altstadt wurde 2002 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.

Im Zentrum der Altstadt befindet sich das 1645 erbaute Café alte Löwenapotheke (Werbung). Das Lokal wurde über 300 Jahre lang als Apotheke genutzt. Nun ist es ein historisch gemütliches Café für Kaffee- und Teeliebhaber und für alle Schleckermäuler gibt es selbstgebackene Torten, also perfekt für ein kleines Päuschen.





Museum
In der Nähe der St. Nikolai Kirche befindet sich das Schabbellhaus. Dieses Museum kann man gar nicht übersehen. Von außen schon durch den auffälligen Farbanstrich sehr interessant. Schau mal hinein und informiere Dich über diese Stadt. Leider hatte unsere Zeit nicht gereicht, dieses Museum zu besuchen. Ich hätte gern noch mehr über die Stadtgeschichte gehört und gesehen.

Schweine bringen Glück
Wenn Du gute Bilder vom Schabbellhaus machen möchtest, landest Du unweigerlich auf der Schweinsbrücke, die über die Mühlengrube führt. Die Mühlengrube auch „Runde Grube“ genannt, ist ein Bach, der quer durch Wismar fließt. Und hier wartet nun das Glück auf Dich in Form von 4 Schweinen aus Bronze. Diese Schweinchen sollen an das frühere Viehtreiben zum Marktplatz erinnern. Streichle also den Bauch eines Schweinchens und das Glück kommt zu Dir.



Wenn Du Dich nun umschaust, siehst Du neben der sehr beeindruckenden St. Nikolai Kirche einen kleinen, von Bäumen gesäumten Weg. Lass die Schweinsbrücke hinter Dir und gehe entlang der Grube runter zum Hafen. Es lohnt sich. Du landest dann automatisch beim „roten Gewölbe“. Die ehemalige Stadtbefestigung wurde Mitte 17. Jahrhundert erbaut und ist nun schon so ziemlich in Schräglage geraten. Ein tolles Fotomotiv oder? Jetzt sollen sich in diesem schrägen Haus Ferienwohnungen befinden, was ich mir irgendwie nicht richtig vorstellen kann.

Restaurant Reuterhaus
Abends hatten wir dann mit viel Glück einen Tisch im Reuterhaus (Werbung) ergattert. Richtig gelesen, ergattert. Ein wirklich gutes Restaurant mit leckerer deftiger Mecklenburger Küche und das hat sich herumgesprochen.

Gefüllter Mecklenburger Rippenbraten….den muss man gegessen haben. Also bring großen Hunger mit, wenn Du hier essen gehen möchtest.

Bäder die Buuk platzt, as dat war oewerblifft (Besser der Bauch platzt, als dass etwas übrig bleibt)
Bürgerpark
Wenn Du etwas mehr Zeit hast, empfehle ich Dir noch den Bürgerpark. Diesen erreichst Du am besten mit dem Auto.


Mir wurde dieser wunderschöne Park empfohlen und als ich hörte, dass hier auch noch ein 37 Meter hoher Turm sein soll, war ich Feuer und Flamme. Ich habe ja mit der Höhe so meine Probleme und trotzdem ziehen mich hohe Türme irgendwie an.

Der sehr gepflegte Park hat einen 2,5 km langen Rundweg und somit landest Du automatisch bei diesem Turm. Eine freischwebende Treppe, die sich um den Mast windet, führt Dich zur Aussichtsplattform in 28 Metern Höhe.

Der Turm ist ja schon von weitem zu sehen und da hatte ich mich auch noch ganz mutig auf den Turm zubewegt. Ja und das war es dann auch fast schon. Nach den ersten Schritten bin ich direkt wieder umgedreht und habe meinen Mann von unten aus beobachtet, wie er mutig bis nach ganz oben ging. Er wurde immer kleiner und kleiner. Laut meinem Mann ist es ein gigantischer Ausblick, allerdings hat man zwischendurch das Gefühl, es schwingt ganz leicht.





Fazit
Wismar ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht und lohnt sich für einen Kurztrip in Mecklenburg-Vorpommern.
Tipp
Kurz vor Ostern findet das Heringsfest statt und im Juni das 4tägige Hafenfest.
Kennst Du schon meine
maritime Nordic Moments Kollektion? Passt doch perfekt für einen Ausflug nach
Wismar oder?
https://nordicmoments.de/maritim-shop/


15 Kommentare
Pingback:
Lisa & Päddl
Wow – da bekommt man direkt Lust auf frische Luft und ein Frischbrötchen So tolle süße und liebevolle Eindrücke!
nordicmoments
Moin Lisa. gaaaaanz lieb von Dir. Danke für Deinen süßen Kommentar. Liebe Grüße Jana
Kerstin
Hey Jana,
Wismar macht mir nach deinem Bericht einen richtig tollen Eindruck und wenn es sich zeitlich einrichten lässt, dann plane ich Wismar auf jeden Fall für einen Besuch ein, wenn ich in der Gegend bin. Sieht richtig toll aus.
Liebe Grüße
Kerstin
nordicmoments
Moin Kerstin. Das freut mich. Bin gespannt, wie Dir Wismar gefällt. Grüße Jana
Fraeulein Kompass
Hallo liebe Jana. Das ist ja ein toller Beitrag über Wismar. Ich kannte den Ort bisher nur vom hören. Es lohnt sich sicherlich mal dort einen Stop einzulegen. Danke für den ausführlichen Beitrag. Liebe Grüße
nordicmoments
Moin. Es freut mich, wenn ich Dich auf Wismar neugierig gemacht habe. Liebe Grüße Jana
Nele
Das hört sich ja echt toll an 🙂 Und auch die Bilder machen echt Lust die Stadt zu entdecken 🙂
nordicmoments
Moin Nele. Ach wie schön, dass freut mich sehr. Liebe Grüße Jana
Sabrina Bechtold
Hallo Jana,
Wismar gefällt mir nach Deinen Fotos richtig gut! So ein tolles maritimes Flair.
Auch den Marktplatz mit den ganzen Cafes und Restaurants schaut echt gemütlich aus.
Und vor allem alles nicht so furchtbar überlaufen.
Muss ich mir dringend merken.
Liebe Grüße,
Sabrina
nordicmoments
Moin Sabrina. Da hast Du Recht, es ist lange nicht so voll, wie in anderen Touristen Gebieten. Also alles sehr entspannt. Liebe Grüße Jana
Alexa
Hey Jana,
Ich wusste gar nicht, dass Wismar so einen großen Hafen hat. Aber klar, passt perfekt zu deinem Blog.
Wenn ich mal nach Wismar komme, werde ich deine Tipps auf jeden Fall ausprobieren.
Liebe Grüße,
Alexa
nordicmoments
Moin Alexa, ganz lieben Dank für Deinen Kommentar. Ich war auch von Wismar überrascht. Liebe Grüße Jana
Katrin Haberstock
Toller Beitrag. Das sieht so richtig schön nordisch aus. Genau so stelle ich es mir vor.
Tolle Bilder.
Danke für die Tipps
Liebe Grüße
Katrin Haberstock
nordicmoments
Moin Katrin, ja dort spürt man den Norden. Grüße Jana